Der diesjährige Filmabend mit Beiträgen über zwei Gebäude in Dänemark und Grönland stieß bei den Mitglieder auf großes Interesse.
Der Film „Blok P“ handelte vom Abbruch eines brutalistischen Wohnblocks (Baujahr 1966) in Nuuk auf Grönland, das Teil des dänischen Königreichs ist. Mit Grönland würde man üblicherweise wohl keine Monumental-Architektur assoziieren, und so verwundert es denn auch nicht, dass die kolonial übergestülpte Bauidee der dänischen Zentralverwaltung mit dem Lebensstil der Grönländer letztlich nicht kompatibel war. Als unheilbare Problemimmobilie wurde im Jahre 2012 nur noch ein Rückbau des bis dato größten Wohngebäudes Dänemarks als Option angesehen. Während des Abrisses erstellte die bildende Künstlerin Rikke Diemer einen Dokumentarfilm zum Gedenken an das Leben in Blok P.
Der zweiter Film „Home of the bricks“ handelte vom Bau des LEGO House in Billund, das 2017 fertiggestellt wurde. Entworfen wurde die bunte Pyramide vom angesagten dänischen Architekturbüro BIG, hinter dem Bjarke Ingels steckt. Das LEGO House verdient schon alleine wegen seiner spektakulären Architektur besondere Beachtung, stellt diese doch eine wundervolle Adaption des Prinzips der kleinen Klemmbausteine auf einen wesentlich größeren Maßstab dar. Es geht bei dem Projekt tatsächlich aber auch um die Visionen der LEGO-Eigentümer und um die Vermittlung von Fantasie und Lebensfreude an die vielen kleinen und auch großen Besucher. Auf 12.000 m² Ausstellungsfläche wird die Geschichte des Unternehmens dokumentiert. Außerdem können die Besucher mit 25 Millionen LEGO-Steinen die eigene Kreativität entfalten und die endlosen Möglichkeiten des spielerischen Lernens erforschen, die die LEGO-Steine bieten. Herzstück ist natürlich die Schatzkammer im Keller mit historischen LEGO-Modellen, viele mit Wiedererkennungswert bezüglich der eigenen Sammlung. Das LEGO House ist aber mehr als ein Museum. Es ist ein Erlebnisraum und eine Hommage an das Kindsein. Das LEGO House stellt daher in gewisser Weise ein Gesamtkunstwerk dar, in dem Architektur, Produkt, Vision und Besucher eins werden. Das LEGO House wäre somit ohne die LEGO-Steine nicht denkbar … und andersherum. Es ist eben buchstäblich „Home of the bricks“, die Heimat der Klemmbausteine.