Eine Exkursion mit einer gelungenen Mischung aus Information und Genuss erlebte eine Gruppe von AIV-Mitgliedern und Gästen am 18.10.2024 am Hengsteysee.
Zunächst machten wir unter der sachkundigen Führung von Herrn Pinno einen Rundgang durch das Maschinenhaus des Koepchenwerks. Das Pumpspeicherkraftwerk lieferte von 1930 bis 1994 mit vier Maschinensätzen eine Leistung von bis zu 132 Megawatt zur Abdeckung von Belastungsspitzen und zur Stabilisierung des Stromnetzes. 1989 ging parallel das neue Kraftwerk mit 152 Megawatt Leistung in Betrieb.
Das Koepchenwerk steht seit dem 11. Juni 1986 unter Denkmalschutz. Während RWE über den Abbruch des Denkmals nachdachte, engagierte sich der Verein „Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk e.V.“ für den Erhalt. Unterstützt durch die Stadt Herdecke wurden Gespräche mit der Industriedenkmalstiftung aufgenommen, die das hochrangige Denkmal im Jahr 2016 in ihr Eigentum aufnahm. Der technische und bauliche Zustand der Anlage ist nahezu vollständig im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben.
Anschließend stellte uns der Hobby-Winzer Elias Sturm das PROJECT.vino vor. Zur Einstimmung gab es für die Teilnehmer jetzt ein erstes Glas Wein – allerdings noch von einem befreundeten Winzer.
Zwischen den Druckrohrleitungen des historischen Industriedenkmals oberhalb des Hengsteysees und am Hang des Ardeygebirges hat Sturm mit einer Gruppe engagierter Freiwilliger Herdeckes ersten Weinberg angelegt. Die 0,3 ha große Fläche mit einem Boden aus Schiefer und Sandstein eignet sich hervorragend für die Produktion eines biodynamischen Weins. Hier wurden 1.300 Reben einer pilzwiderstandsfähigen Rebsorte gepflanzt.
Nachdem wir die 350 Stufen zum Weinberg erklommen hatten, erläuterte uns Elias Sturm bei einem weiteren Glas Wein die Hintergründe seines Projektes. 2026 soll der erste eigene Wein produziert werden. Anschließend konnten wir die Räume besichtigen, in denen demnächst der erste Herdecker Wein gekeltert wird und in Stahltanks reifen kann.
Zum Abschluss der Exkursion stellte uns Sturm seine Bachelorarbeit vor, in der er eine innovative Nutzung des Industriedenkmals geplant hat.